Gothic fiction (deutsch „Schauerliteratur“) wurde als Genre durch den englischen Autor Horace Walpole begründet, der seinem 1764 erschienen Roman Das Schloss von Otranto den Untertitel A Gothic Novel gab. Zentrale Elemente der Schauerliteratur sind das Fantastische, Übersinnliche, Düstere oder Abseitige. Das Genre war Mitte des achtzehnten bis zu Beginn des neuzehnten Jahrhunderts vor allem in England, aber auch in Deutschland und Frankreich verbreitet. Die Blütezeit des Genres war eigentlich Anfang des neuzehnten Jahrhunderts vorüber, doch seine Motive und Spielarten hatten noch lange danach einen profunden Einfluss auf die europäische Literatur. Aus diesen zentralen Motiven, die vor allem von der Romantik wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wurden, entstanden mehrere, bis heutige bestehende Genres wie z.B. der Kriminalroman oder der Horrorroman.

Southern Gothic

Southern Gothic ist eine moderne Spielart des Gothic-Genres in der amerikanischen Literatur, die ausschließlich in den Südstaaten der USA angesiedelt ist. Elemente des Southern Gothic sind bereits bei Mark Twain zu finden, als Genre wurde es aber erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch Autoren wie Tennesse Williams, William Faulkner und Harper Lee etabliert. Die Romane des Southern Gothic sind meist in verlassenen, abgelegenen oder verfallenen ländlichen Gegenden angesiedelt und werden bevölkert von grotesken, mit vielen Fehlern behafteten Figuren, die sich in einer Welt voller Armut, Entfremdung, Verbrechen und Gewalt bewähren müssen.