Eliza Maxwells emotionaler Spannungsroman bietet perfektes Lesefutter für ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa. Nicht zu anspruchsvoll, aber wunderbar unterhaltend. Muss auch mal sein.

Jenna ist auf der Flucht. Sie hat ihre Familie bei einem Flugzeugabsturz verloren und will ihrem Leben ein Ende setzen. Doch sie hat nicht mit Lars Jorgensen gerechnet. Der alte Kauz hat keine Lust auf lebensmüde Frauen, die sich in seinem See ertränken wollen. Kurzerhand zerrt er Jenna vom Eis, erklärt ihr, sie solle sich woanders umbringen und verzieht sich wieder ins Haus. Dass er der jungen Frau knallhart die Tür vor der Nase zuschlägt hat Gründe, denn Lars Jorgensen tickt nicht so, wie man es erwarten würde…

Eliza Maxwells Roman kommt zwar als sprachliches Leichtgewicht daher, ist aber aufgrund seines hohen Unterhaltungswerts durchaus lesenswert

Schon der Beginn dieses wunderbar unterhaltenden Spannungstitels lädt zum Weiterlesen ein. Wer bei dieser Konstellation allerdings mit einer berechenbaren Liebesschnulze rechnet, hat sich getäuscht. Eliza Maxwells Roman kommt zwar als sprachliches Leichtgewicht daher, ist aber aufgrund seines hohen Unterhaltungswerts durchaus lesenswert. Und wer nah am Wasser gebaut ist, wird sicher auch ein paar Tränen verdrücken.

Empfehlenswert sind die Romane von Eliza Maxwell schon deshalb, weil sie eine talentierte Geschichtenerzählerin ist. Dabei liegt das Talent dieser Autorin eindeutig auf emotionaler Unterhaltung. Wer knallharte Thriller mag, kommt hier nicht auf seine Kosten. In diesem Roman menschelt es gewaltig, es geht um Schicksalsschläge, Verzweiflung und Verlust.

Wer bereit ist, sich von Maxwell unterhalten zu lassen, wird sicher nicht enttäuscht

Die konfliktreiche Einstiegssituation zwischen Lars und Jenna ist natürlich nur der Auftakt zur eigentlichen Geschichte, die auch den Reiz des Buches ausmacht. Beide Figuren sind einzigartig und mit ihren Schwächen und Kanten auf jeden Fall interessant genug, um den geneigten Leser bei der Stange zu halten. Doch hier geht es um viel mehr: Ein schreckliches, ungeklärtes Verbrechen steht im Zentrum des Romans. Einzelheiten sollen an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur so viel: Um in den vollen Lesegenuss zu kommen, ist es erforderlich, sich auf die Geschichte einzulassen. Wer bereit ist, sich von Maxwell unterhalten zu lassen, wird sicher nicht enttäuscht.

Kurze Kapitel, eine anspruchslose Sprache, authentische Figuren und ein interessanter Spannungsplot sorgen für eine solide Lektüre. Lesern, denen viel Emotionalität nicht grundsätzlich auf die Nerven geht, sei The Widow’s Watcher ans Herz gelegt.

 

Fazit: Wunderbar leichte Lesekost – perfekte Ergänzung zum Sofafläzen und Plätzchen futtern.