Das zweite Pandemie-Jahr in Folge war nicht weniger schräg als das erste, aber zumindest hatten wir im Sommer eine kurze Verschnaufpause, bevor uns eine neue Variante nun wieder in die Suppe spuckt.
Welche Zutaten sind erforderlich, um Leser zu fesseln und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen? Am Beispiel des bereits 2015 erschienenen und mehrfach ausgezeichneten Romans »The Long and Faraway Gone« von Lou Berney ermittelt der Krimiscout in Sachen Spannung.
Eliza Maxwells emotionaler Spannungsroman bietet perfektes Lesefutter für ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa. Nicht zu anspruchsvoll, aber wunderbar unterhaltend. Muss auch mal sein.
Sie werden in Ketten gefesselt, in Käfige gesperrt, mit Elektroschockern in Schach gehalten. In Rachel Kushners Roman »The Mars Room« ist Leben wertlos, es verendet stumm und bleibt als toter Fleischhaufen zurück.
Ein Fluss namens »Long Man« und eine Mutter im aussichtlosen Kampf gegen die Zeit stehen im Zentrum dieses zweiten Romans von Amy Greene.
Angesichts der schieren Vielseitigkeit und Bandbreite der so genannten Spannungsliteratur erweist sich die schlichte Genre-Schublade »Krimi« immer wieder als viel zu eng. So passt auch das Debüt »Little Deaths« von Emma Flint nicht ganz hinein
Ivy Pochoda wuchs zwar in Brooklyn, New York, auf, ist aber in Los Angeles zu Hause – was sie überrascht, wie sie selbst sagt. Hier spielt auch ihr mittlerweile dritter Roman »Wonder Valley«.
Ein nackter Jogger läuft durch den täglichen Pendlerstau auf dem Pacific Coast Highway in L.A. Mit diesem großartigen Auftakt beginnt »Wonder Valley« von Ivy Pochoda – eine spannende Geschichte, meisterhaft erzählt.
Emily Fridlunds Debüt »History of Wolves« steht auf der Shortlist des Booker Prize 2017. Eine komplexe Struktur, eine vielschichtige Protagonistin und ein zentrales Thema: Das Böse im Menschen. Hält dieser ambitionierte Roman, was er verspricht? Krimiscout ermittelt.
Thomas Mullen und Attica Locke, zwei zeitgenössische amerikanische Autoren, behandeln in ihren neuesten Romanen die rassistische Seite der Vereinigten Staaten. Krimiscout hat »Bluebird, Bluebird« und »Lightning Men« gelesen – und bei der Lektüre ein paarmal schwer geschluckt.
Die amerikanische Autorin Heather Young hat mit »The Lost Girls« ein eindrucksvolles Debüt veröffentlicht. Im Gespräch mit Krimiscout gewährt die Autorin den Lesern nicht nur Einblicke in ihr Allerheiligstes.
»Darktown« von Thomas Mullen ist der erste Band der Reihe um das Ermittlerduo Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei schwarze Cops in Atlanta Ende der Vierzigerjahre. Dieser beeindruckende Roman reicht trotz seines historischen Settings weit in unsere Zeit hinein.
In seinem Erstling »Here and Gone« packt Autor Haylen Beck* seine Leser am Schlafittchen und lässt sie nicht mehr los. Dieser hochemotionale, rasante Thriller handelt von einer jungen Frau, die auf der Flucht vor ihrem manipulativen Ex-Mann in einen veritablen Alptraum gerät.
Leser, die bei Krimis mit dem inflationär verwendeten Wort »GIRL« im Buchtitel Ausschlag bekommen und bei der Erwähnung der Kategorie »Domestic Noir« genervt abwinken, haben mein volles Verständnis. Den Debütroman »The Lost Girls« von Heather Young allerdings nur deshalb nicht zu lesen, wäre eine Schande.
William Kent Krueger, manchen Lesern als Autor der Serie um Cork O’Connor bekannt, hat mit »Ordinary Grace« (dt. »Für eine kurze Zeit waren wir glücklich«) einen atmosphärisch dichten Entwicklungsroman abgeliefert, der seine Wirkung vor allem durch poetische Sprache entfaltet.
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